Während unseres Urlaubs in Indonesien hatten wir das Glück, mit Oceans 5 auf Gili Air tauchen zu können. Der Platz ist nicht nur wunderschön angelegt, er bietet auch viele Extras, an die man sich ein Leben lang erinnern wird.
Nach unserer Ankunft haben wir uns sofort Willkommen gefühlt. Die Besitzer, Simone und Sander, haben uns eine kleine Einführung gegeben. Zunächst einmal waren wir positiv erfreut, dass es Kaffee und Trinkwasser umsonst gibt. Wir wurden sogar darauf hingewiesen, keine Plastikflaschen wegzuwerfen. Stattdessen kann man diese wieder auffüllen lassen. Somit will man Müll vermeiden.
Die Crew von Oceans 5 ist unglaublich nett und höflich. Es ist nicht schwer zu sehen, dass diese Leute ihrer Sache mit einer ordentlichen Portion Spaß nachgehen und Erfahrung und Wissen gerne weitergeben. Hier handelt es sich nicht um ein aufgesetztes „PADI“-Lächeln – das ist einfach pure Begeisterung.[break_float]
Spezialität: Für behinderte Taucher
Eine Spezialität von Oceans 5 ist, dass der Ort speziell für behinderte Taucher optimiert ist. Tauchbegeisterte in Rollstühlen können zum Beispiel alle Einrichtungen selbst erreichen und bedienen, ohne weitere Hilfe zu benötigen – das gilt auch für den Swimming Pool. Im Moment gilt das noch nicht für die wunderschönen fünf Bungalows. Allerdings baut Oceans 5 derzeit zwei weitere, die behindertengerecht eingerichtet sein werden. Diese neuen Gebäude sind voraussichtlich im Dezember 2011 bezugsbereit wurde uns erzählt.
[break_float]Oceans 5 ist Mitglied von IAHD (International Organisation of Handicapped Divers – Internationale Organisation Behinderter Taucher). Das bedeutet, dass Partner von behinderten Tauchern als zertifizierte Buddies ausgebildet werden können. Unterschiede macht man keine – alle Taucher benutzen das selbe Boot und besuchen die unglaublich schönen Tauchplätze, die Gili anzubieten hat.
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Riff-Naturschutz
Oceans 5 ist in Sachen Umweltschutz und Schutz der Riffe / der Unterwasserwelt sehr aktiv. Simone, eine Biologin, hat uns über die Aktivitäten einige Informationen gegeben, wie sich die Tauchbasis genau einsetzt.
Derzeit versuche man zu bewahren, was vorhanden ist (was reichlich vorhanden ist), anstatt zu viele Dinge gleichzeitig anzufangen. Vorsorge beugt vor und man muss nicht so viel wieder aufbauen, lautet das Credo von Oceans 5.
Zusammen mit anderen Tauchbasen ist man Mitglied bei Gili Ecotrust. Diese Gruppe versucht mit den einheimischen Fischern zu kommunizieren und will das Fangen von Haien, Rochen und Schildkröten verhindern. Gili ist übrigens ein Paradies für Schildkröten-Fans.
Gili ist an sich schon Marine-Schutzgebiet, allerdings ist Fischen immer noch erlaubt. Die Fischer sind natürlich schon seit Generationen ortsansässig. Zumindest wird in den Tauchgebieten vom Dynamit-Fischen Abstand gehalten. Man sucht derzeit Wege, die lokale Bevölkerung mit einzubinden und mit ihnen zusammen zu arbeiten.
Gemeinsam mit anderen Tauchbasen hat Oceans 5 kürzlich einen an einem Boot festgebundenen Manta für 600.000 Rupia (50 Euro) gekauft und befreit. Für Touristen ist so eine Szenerie natürlich ein Grauen. Deswegen hat man sich mit dem Bürgermeister der Insel in Verbindung gesetzt. Dieser hat nun das Fangen von Mantas verboten und schon zweimal das Schaulaufen mit einem. Ich würde sagen, dass dies ein großer Schritt in die richtige Richtung ist und ein Sieg für die Naturschützer.
Oceans 5 versucht darüber hinaus Meeresforscher anzulocken. Simone meinte, dass dies sehr wichtig sei, da deren Stimmen einfach mehr Gehör bei der Regierung haben.
Des Weiteren wurde angefangen Müll zu sammeln. Dosen und Plastikflaschen werden zum Beispiel nach Lombok gebracht und dort recycled.
Schildkröten-Krankenhaus
Vor einigen Wochen wurde Oceans 5 ungefähr 100 frisch geschlüpfte Suppenschildkröten angeboten. Hätte man diese nicht gekauft, wären sie wohl auf einer Speisekarte aufgetaucht. Die Tauchbasis machte klar, dass dieser Kauf eine einmalige Sache ist, um weiteres Fangen nicht noch zu ermutigen. Aber man brachte es nicht übers Herz, die Schildkröten dem Tod zu weihen. Aber man hat sofort angefangen ein kleines Krankenhaus und eine Aufzuchtstation zu bauen. Wenn die kleinen Schwimmer eine entsrechende Größe haben, werden sie wieder ausgesetzt.
Simone sagte, dass die Schildkröten nun zumindest eine Chance haben. Über die jungen Jahre von Schildkröten ist wenig bekannt. Diese werden auch oft als die „verlorenen Jahre“ bezeichnet. Eine ansprechende Größe, um die Schildkröten zu entlassen sei der Zeitpunkt, an dem sie nicht mehr nur an der Oberfläche bleiben, sondern auch einige Zeit unter der Wasseroberfläche verbringen. Somit sind sie Räubern weniger ausgesetzt.
In einem weiteren Becken befindet sich eine kleine Exhte Karettschildkröte. Diese wurde verletzt und mit einer Infektion am Mund eingeliefert. Aber die kleine Meeresschildkröte macht sich hervorragend, sagte Simone. Die Infektion ist verschwunden und das tapfere Reptil isst, schwimmt und schläft. Noch ein paar Wochen und man wird sie wieder in den Ozean entlassen können.
Der Langzeitplan für das Krankenhaus ist kranke Schildkröten zu behandeln und konfiszierte Tiere aufzunehmen, die durch illegale Fischerei gefangen werden.
Tauchbasis
Wie bereit erwähnt gibt es Wasser und Kaffee kostenlos. Die Tauchbasis selbst und die dazugehörigen Bungalows sind einfach wunderschön und sauber. Oceans 5 kann ohne Zögern einfach nur weiterempfohlen werden. Die Ausrüstung befindet sich in einem Top-Zustand und eine ungeschriebene Regel von Oceans 5 ist, dass nie mehr als vier Leute in einer Tauchgruppe sein sollen. Kleine Gruppen, erfahrene Guides, die ihren Job lieben und eine tropische Insel = perfekter Urlaub.
Nochmals vielen Dank an Simone, Sander und der Rest der Truppe. Wir werden sicher noch einmal nach Gili Air zurückkommen. Die Insel und die Tauchplätz haben einfach so viel zu bieten, wie zum Beispiel Blaugeringelte Kraken, spielfreudige Sepia und wir hatten das seltene Glück, einen Blaupunktrochen an einer Putzerstation beobachten zu können.