Die Vor- und Nachteile, mit einem Fotografen zu tauchen


Von Tauchprofi und Langzeit-geknechtetem Foto-Buddy Jennie Brown

Nur eine kleine Ausrüstung, wir wollen es nicht übertreiben … berühmte letzte Worte …

Als ich vor zwei Jahren in Asien unterwegs war hat mein wunderbarer Buddy und Freund beschlossen, seine Kamera-Ausrüstung zu aktualisieren. Er hat sich schon immer für Fotografie interessiert und wollte einfach ein bisschen aufrüsten: „Ich werde es nciht übertreiben“, sagte er, „ich will einfach bessere Fotos haben“.

Also sind wir zum nächsten Fotoladen getrottet und haben eine neue Kamera und ein neues Unterwassergehäuse gekauft.

Die nächsten zwei Wochen waren wir dann in Sulawesi, Indonesien und das Tauchen dort hat uns einfach sprachlos gemacht. Ebenso schienen die Möglichkeiten zu Fotografieren unendlich. John hat einige tolle Bilder gemacht, die gestochen scharf waren.

„Ich denke darüber nach, einen Blitz zu kaufen“, hatte er plötzlich in eine Unterhaltung eingeworfen. „Ich werde es nciht übertreiben“, sagte er, „aber mit mehr Kontrolle über das Licht wären die Fotos einfach so viel besser.“

Zurück auf dem Festland machten wir uns wieder auf den Weg zum nächsten passenden Geschäft und haben einen Blitz gekauft. Schärfere Bilder – abgehakt, bessere Kontrolle über das Licht – abgehakt … sagte ich bereits, dass der Kauf eines Makro-Objektivs ein Muss war?

Während der restlichen Reise hatten wir noch einige unglaublich Tauchgänge absolviert. Dank Johns Geduld mit den Motiven, sein Fleiß, die Bilder immer weiter zu verbessern und seinem guten Auge für Bildkomposition hatten wir eine tolle Sammlung an Bildmaterial. Zwei der Schüsse haben sogar Preise gewonnen.

Was sind also die Vorteile, mit einem Fotografen zu tauchen, der bereits Preise gewonnen hat?

  1. Zunächst bekomme ich eine wunderbare, persönliche Kollektion an Fotos von den Reisen, die wir zusammen unternehmen
  2. Auf den meisten Fotos bin ich selbst zu sehen und das gefällt mir schon sehr gut, wie ich zugeben muss
  3. Es wäre einfach falsch, John alleine in den Urlaub ziehen zu lassen. Ich kann mich anschließen, was mehr Tauchen und Urlaub für mich bedeutet (juuuhuuu!)

Wo Vorteile sind, sind bekanntlich auch Nachteile …

  1. Von mir wird erwartet, dass ich meine Ausrüstung so umkonfiguriere, dass diese auch dem Kamera-Objektiv gefällt. „Ähm Jennie, würde es Dir was ausmachen, diese leuchtent orange Pfeiffe aus dem Weg zu schaffen. Das ist zu hell und in allen Bildern überbelichtet …“
  2. Ich verbringe 50 Prozent meiner Tauhgänge damit, alle möglichen Handsignale zu verstehen, während ich perfekte Tarierung halte und dabei noch gefährliche Nahe an giftige, am Boden lebende Viecher gerate.
  3. Mir wird aktiv verboten, die erste und wichtigste Regel des Tauchens einzuhalten (halte niemals den Atem an), weil ich regelmäßig gerügt werde, wegen meines Ausatmens das perfekte Foto vermasselt zu haben.

Egal, ich schweife ab … John fiel aus allen Wolken, als er eine alljährlichen Tauchwettbewerb gewonnen hat und somit eine Reise auf die Philippinen. Einige seiner Schüsse wurden außerdem im Diver Magazin abgebildete.

Als die Neuigkeiten des tollen Preises eintrafen, brauchte er laut eigener Aussage natürlich eine komplett neue Ausrüstung, die sich viel besser für Weitwinkel- und Makro-Bilder eignet.

Nächste Woche kehren wir also nach Sulawesi zurück – mit zwei Kameras, zwei Makro- und einem Weitwinkel-Objektiv – also einer unglaublich schweren Ausrüstung.

Damit mir unter Wasser nicht langweilig wird, während er noch ein weiteres Bild von einem Seepferdchen, einer Krabbe, einer Nacktschnecke und so weiter macht, habe ich beschlossen, seine Leidenschaft zu teilen. Meine Ausrüstung ist im Vergleich zu seiner recht einfach gestrickt. Keine speziellen Objektive, keine Blitze – nur ein bisschen Spaß und Zeitvertreib bis John bereit ist, weiter zu schwimmen. Ich hab mich kürzlich mit jemandem über Unterwasser-Fotografie unterhalten und er hat es mit illegalen Drogen verglichen – Du sagst Dir, dass Du es nur ausprobieren möchtest und was kann schon passieren …

Als Schlussgedanken hab ich John gefragt, was für fünf Tipps er für Unterwasser-Fotografie weitergeben würde. Er antwortete folgendes:

  1. Gute Tarierung
  2. Beherrsche Deine Kamera-Ausrüstung
  3. Geh so nah wie möglich an das Motiv
  4. Geduld
  5. Einen wunderbaren Buddy mit einem guten Auge für Motive (ok, das hab ich hinzugefügt)

Quelle: www.dive-hive.com/news/ (in deutsche Übersetzt von jdo)


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