Würfelquallen oder auch Seewespen (in diesem Fall Tripedalia Cystophora) scheinen sehr einfache Kreaturen zu sein. Ihr visuelles System ist aber alles andere als simpel. Sie besitzen 24 verschiedene Augen, die sich in vier Bereiche aufteilen. Forscher der Universität Kopenhagen (Dänemark) haben nun herausgefunden, dass sich vier dieser Augen nur um die Welt über Wasser kümmern.
Sie scheinen diese Augen auch zu benutzen, Hindernisse in ihrem Lebensraum, den Mangroven-Sümpfen zu umschiffen. Anders Garm von der Universität Kopenhagen sagte, dass man Quallen weder ein Gehirn noch fortschrittliches Verhalten nachsagt. Visuelle Navigation sei hingegen alles andere als eine einfache Aufgabe. Somit könnte man bewisen haben, dass das Verhalten von einfachen Tieren unterschätzt wurde, fügte Anders Garm an.
Wissenschaftler wissen schon über ein Jahrhundert, dass Würfelquellen einzigartige Augen besitzen. Ebenso wusste man, dass sie auf Licht reagieren, Hindernisse vermeiden und ihre Schwimmgeschwindigkeit bestimmen können. Die von Garms untersuchten Tripedalia Cystophora lebt ausschließlich an der Oberfläche in den karibischen Mangroven-Sümpfen, ernähren sich zum Großteil von Ruderfußkrebsen und wurden noch nie außerhalb, wo sie leicht verhungern könnten, gesehen. Man glaubt, dass Sie sich in einem geschützten Bereich von maximal zwei Quadratmetern Umkreis aufhalten. Die Augen helfen ihnen anscheinend, in ihrem Schlaraffenland zu bleiben.
Während der genaueren Untersuchung der Augen stellte sich heraus, dass die vier bereits angesprochenen Linsen so beschaffen sind, dass diese genau durch die Wasseroberfläche sehen können. Man hat berechnet, dass diese Hindernisse in einer Entfernung von bis zu acht Metern erkennen können. Ebenso konnte man in Experimenten feststellen, dass sich die Quellen auf Grund des Firmaments bewegen konnten. Hat man den Himmel verändert, konnte man auch die Quellen damit verwirren.
Die verschiedenen Augen helfen also Informationen zu sammeln, die individuell verarbeitet werden. Somit brauchen die Quellen kein großes Gehirn, um entsprechende Aufgaben auszuführen. Lebewesen mit nur zwei Augen müssen viel mehr Informationen verarbeiten.
Motto: Wer kein Hirn hat, soll sich einfach mehr Augen zulegen?